Digitales, gute Software, Tipps und Anregungen
Software - von der Unterrichtsplanung bis zum Lernergebnis
Die folgende Sammlung darf gerne ergänzt werden. Bitte bei nicht systemoffener Software die Betriebssysteme mit angeben.
Mein Tipp: Open-Source-Software bevorzugen. Die ist erstens meistens systemoffen, macht also keine unnötigen und störenden Einschränkungen. Wer Open Source nutzt, muss nicht auf datenhungrige und/ oder exklusive (im Sinne von: Nicht-Nutzer ausschließende) Betriebssysteme zurückgreifen. Open Source ist die demokratische Variante der Softwareproduktion: Offen für jeden, auch zum Mitmachen. Und:Sicher, weil die quellcodes offen einsehbar sind. Meine Ansicht (TFiene): Schulen sollten Open Source-Software nutzen und sich nicht auf exklusive, herstellergebundene Systeme einschränken. Schließlich steht es auch in unserem Bildungsauftrag: Haltungen im Bereich Demokratie fördern. Das fängt bei Software und bei digitaler Selbstverteidigung an. Informieren sie sich, damit Sie ihre Schüler auch auf der "Meta-Ebene" digital gut unterrichten, z.B. bei: digitalcourage.de. Achten sie immer darauf, dass es im Unterricht "mit" dem Internet immer auch darum geht, sicheres und bewusstes Verhalten im Internet zu unterrichten. Wenn sie darauf verzichten, ist ihre Botschaft: Du kannst allen Internetanbietern voll vertrauen und musst auf nichts achten".
Digitale Selbstverteidigung: Software für allgemeine Zwecke ohne Datenschutzprobleme
- startpage.de: Eine Suchmaschine, die gut funktioniert und den nutzer nicht ausspioniert. Wussten sie, dass bei vielen Suchmaschinen viele Daten von Ihnen erhoben werden? Wussten sie, dass "personalisierte Suchergebnisse nicht positiv sind, sondern ihre Möglichkeiten stark einschränken? "Personalisierung2 bedeutet, sie bekommen nur, was sie in der Vergangenehit interessiert hat. "Filterblase": Das sollten sie vermeiden.
- blinde-kuh. de und frag-finn.de sind Suchmaschinen (bzw. Kataloge), die für Schüler geeignete Ergebnisse zeigen.
- Ad-Blocker blockieren nervige Werbung
- Script-Blocker achten darauf, dass sich im Hintergrund keine Programme selbst ausführen und keine ungewollten Verbindungen eigenständig aufbauen
- Tracking-Blocker achten darauf, dass Sie im Internet nicht verfolgt werden
- Cookies: Lesen sie mal genau, was sie da erlauben wollen. Mein Tipp: Grundsätzlich nur funktionale Cookies erlauben
- Linux! Ubuntu, manjaro, Mint, Suse... Nur mit Linux-Betriebssystemen haben sie ihren Computer unter Kontrolle und können datensicher arbeiten. Die großen Anbieter sammeln immer auch Daten. mal mehr, mal weniger. Informieren sie sich darüber, was ihr Betriebssystem im Hintergrund alles über Sie sammelt, von besuchten Internetseiten bis hin zum Standort. Synchronisieren Sie auf keinen Fall personenbezogene Daten in herstellereigene Cloudsysteme, egal wie praktisch das ist.
Software für Lehrer - Vorbereitung, Planung, Notizen, Speicherung... Die digitale Schultasche
- Joplin: Ein Open-Source-Notizenprogramm. Man kann Planungsnotizen übersichtlich sortieren und sogar Dateien/ Links einfügen, alles an einem Ort. Joplin lässt sich mit nextcloud koppeln - nextcloud als Speicherort der Daten.
- nextcloud: Open-Source-Zugang zu Cloudspeichern. Datensicher. Als Lehrer dürfen sie viele bekannte Cloudanbieter nicht nutzen, sobald auch nur der Hauch von vielleicht personenbezogenen Daten im Spiel ist. Zu letzteren werde ich an anderer Stelle noch Anmerkungen vornehmen.
- Noten-Software: Soweit ich weiß, gibt es keine, die vor dem Hintergrund der DSGVO problemlos genutzt werden darf.
Schauen sie sich mal fobizz.de an: Die Seite bietet eine Sammlung ganz unterschiedlicher Digitaltools, die teilweise sehr nützlich sind - von digitalen Tafeln bis hin zu einem datenschutzsicheren ChatGPT-Zugang. Außerdem bietet die Seite ein reichhaltiges Angebot an Fortbildungen zu digitalen Medien/ KI.
Software für Lehrervorträge, Info, Präsentation, Unterrichtsbegleitung
- taskcards: Eine Software, die so ähnlich aussieht wie padlet, aber keine Datenschutzproblematik hat und außerdem für Bildungszwecke einen vergünstigten Zugang bietet. Gut geeignet, um Schülern vielfältige Materialien, Aufgaben, Links... zukommen zu lassen, also um arbeitsteilige, offene, differenzierende Arbeitsweisen zu unterstützen und zu organisieren. Es ist auch möglich, hier Schülerergebnisse zu sammeln.
- prezi: Eine Software, die Präsentationen und auch die zeitgemäße Gestaltung von Übersichten, Aufgaben usw. ermöglicht. Kostet was, wenn man über den Testzugang hinaus geht.
- Conceptboard: Ein digitales Whiteboard. Man kann Ergebnisse sammeln, Lernprodukte erstellen lassen, digitalen Austausch ermöglichen, Kollaboration lernen, einen Wissensspeicher für das Schuljahr anlegen, das Whiteboard aber auch einfach als digitale Tafel nutzen uvm. Kostet was.
- Explain Everything: ist auch ein digitales Whiteboard, aber mehr mit Schwerpunkt auf digitaler Tafel. Für den Lehrer als digitale Tafel gut nutzbar, Kollaboration ist aber nicht gut möglich wegen diverser Einschränkungen. Man kann hiermit sehr einfach Erklärvideos erstellen.
- MediaWiki: Diese Software. Ob es nützlich wäre, zentrale Unterrichtsinhalte für die Schüler übersichtlich zu sammeln? Immerhin müssen Schulbücher wieder abgegeben werden, und einige Schüler machen auch keine langfristig geeigneten Notizen. Aufwand! Vielleicht eher mit Schülern..,. s.u.
- Genial.ly: Eine Software, mit der man interaktive Materialien erstellen kann. Alternativ kann h5p genutzt werden. Genially bietet aus meiner Sicht (TF) mehr Möglichkeiten, guten Unterricht zu unterstützen, über hilfen, Materiallinks usw. h5p bietet überwiegend verschiedene geschlossene Arbeitsauftragformate und sieht deshalb modern aus, hilft aber v.a. bei Arbeitsblatunterricht. Wer zu einer anderen einstich kommt, möge es mich wissen lassen.
- classtime: Eine Software, die vielfältige Aktivitäten zulässt, überwiegend aber Frageformate für/ an Schüler. Das können sie zur Vorwissenserinnerung, für kleine Tests (falls sie das für sinnvoll halten) oder auch für Feedback (der S an den L) nutzen.
- feedback-schule.de: Wie der Name schon sagt, genau dafür. Anonym, über Qr-Code, mit einigen schon fertigen Feedbackbögen.
Digitale Lernprodukte
- conceptboard, siehe oben
- miro u.s.w. - es gibt weitere digitale Whiteboards, die alle ihre Stärken und Schwächen haben. Da müssen sie selbst Erfahrungen sammeln.
- bookcreator: ebooks als Lernprodukte erstellen. Sie können ein eigenes ebook mit den Aufgaben anlegen. Bedienung ist sehr einfach, das kriegen die Schüler zügig hin. Kostet...
- MediaWiki. Diese Software. Etwas kompliziert. Aber das Erstellen von wiki-Beiträgen als Lernprodukte könnte Potential haben.
- Das gleiche gilt auch für blogs, die man sehr simpel selbst einrichten kann.
- IHMC CMapTools: Für die Erstellung von ConceptMaps
- Schüler nutzen ja gerne Notability oder GoodNotes. Wägen Sie immer ab, was für ihren Unterricht gerade gut ist. Da bei den Notizen-apps fürs ipad (Notability, Goodnotes) die Kollaboration schwierig ist (bzw. doch "analog" erfolgen muss), sollte man sich immer fragen, ob ein klassisches Papier-Lernprodukt eine geeignete Alternative ist.
Software-Kleinigkeiten
Achten Sie auf Datenschutz! Vieles, was sich in Methodensammlungen findet, modern ist... ist problematisch. Achten sie darauf, dass der Softwareeinsatz einen echten Wert für den Unterricht hat und nicht nur Daddelei ist. Beispiele für Kleinigkeiten:
- Learning snacks
- learning Apps
- h5p (Lumi oder über Zum.de-Apps)
- kids.blog (Datenschutzrechtlich problemlos nutzbar: Tools für Mind Map, Ideensammlung, kollaborative Textbearbeitung...)
gute Seiten, die man als Lehrer im Blick haben sollte
- quarks.de (TFienes Lieblingsseite)
- zdf.de, zdftivi: Hier finden Sie die schönen Sachen aus dem Kika, etwa Löwenzahn, Pur+ usw.
- Denken Sie auch immer an: "Sachgeschichten" mit der Maus
- kidsdigitalgenial.de: Datenschutz, sicheres Verhalten im Internet, digitale Selbstverteidigung... für Schüler aufbereitet.
Was man wissen sollte: Open-Source, Datenschutz, AV-Verträge
siehe auch: Wo bekomme ich Material her, das ich auch benutzen darf? OER
Schrecken oder Chance? Schülerergebnisse in der digitalen Welt
Lesen Sie zunächst den Artikel durch, der sich hinter dem Link verbirgt: Verbrennung von Kohle Beispieltext
Was halten Sie von der Qualität des Textes? Thema war, einen kurzen Sachtext zur Verbrennung von Kohle zu schreiben.
Danach dürfen sie meinen Kommentar zum Beispieltext Kohle lesen.
Sie kommen auf keinen Fall mehr darum herum, sich mit KI auseinanderzusetzen. Und zwar: KI als normale, alltägliche Tatsache. Nicht: KI als etwas, das man vermeiden wollte oder das wieder weggeht. Auf der Fachseminarhomepage habe ich dazu einige Hinweise zusammengestellt.
Denken sie an: KI als...
- Helfer (Strukturierung von Arbeitsweisen, Definition von Inhalten...)
- Gegenüber für Diskussion
- Gegenüber für das Erklären von Fachinhalten (S erklären... und bekommen dann gute Antworten auf Unterrichtsfragen -> Je besser erklärt, desto passender die Antwort)
- Partner für das Entwickeln einer naturwissenschaftlichen Fragehaltung
- Ideengeber
- Lerngegenstand (Prompten, KI sinnvoll nutzen...)
- Feedbackgeber (z.B. Fiete.ai)
- ...
Sehen Sie KI bitte nicht als Problem, Gefahr osä. Das bringt nichts, außer, dass Sie den Schülern Gelegenheiten für zeitgemäßes und zukunftsfähiges Lernen vorenthalten. Haben Sie bitte immer das Ziel von Schule im Hinterkopf: Die Schüler darauf vorzubereiten, in der Welt außerhalb der Schule Chancen zu finden und ihren eigenen Weg zu gestalten. Das wird nicht funktionieren, wenn ihr Horizont beim Einsatz von Folienpräsentationen endet. Was mich immer wieder wundert: LehrerInnen verlangen von Schülern, Neues zu lernen... und einige lehnen genau dies für sich selbst im Digitalbereich vollständig ab.
KI Tools
Eine unvollständige Liste von KI-Tools, die ein Lehrer kennen sollte.

Eine sehr interessante Zusammenstellung von KI-Tools zur Nutzung im Unterricht bietet fobizz. Sie bekommen dort neben Datenschutzkonformen - und so durch die Schüler nutzbaren - KI-Tools auch einige zusätzliche digitale Tools, etwa Pinnwände, Umfragen,...
ChatGPT: Sprachmodell. ChatGPT kann Fragen beantworten, Hausaufgaben erledigen, Facharbeiten schreiben, Vorgehensweisen vorschlagen, Ideen liefern...
Perplexity: Funktioniert wie ChatGPT, gibt aber zusätzlich immer Quellen an. Mein (herrfiene) Eindruck ist: Perplexity erzielt etwas schwächere Ergebnisse als ChatGPT. Die Quellenangaben sind aber hilfreich, etwa bei der Recherche von Themen.
Wolframalpha: Wissenschaftliche Suchmaschine
fiete: Fiete kann Feedback zu Schülerergebnissen geben. Der Lehrer gibt eine Aufgabe sowie Kriterien für das Feedback ein, Schüler laden ihr Ergebnis hoch und bekommen eine Rückmeldung. Soweit ich das bisher mit Schülern ausprobiert habe, funktioniert das erstaunlich gut. Das Ergebnis von ChatGPT war (noch) mittelmäßig...Das ist aber gut so... Siehe: KI im Unterricht
SlidesGPT und Tome: Erstellt Folienpräsentationen. Dazu kombiniert die Software auf Basis einiger einzugebender Eckdaten Text und Bild - beide KI-erstellt.
SchulKI: Habe ich noch nicht ausprobiert. Die Seite verspricht für Schule optimierte und entwickelte KI-Funktionen, auch eine datenschutzkonforme Nutzung von ChatGPT.
Unstable Diffusion, Dall-E2, Midjourney sind Beispiele für KI-Bildgeneratoren.
Lehrer-AI: Die Seite verspricht, auf Basis weniger eigener Eingaben Teile der Unterrichtsplanung zu erledigen.
KI-Suche: Diese Seite bietet eine Suchfunktion für KI-Tools.
Es gibt viele weitere Tools für viele andere Einsatzzwecke, zum Beispiel die Bearbeitung von Videos, die Veränderung eigener Texte etc...
Zum Weiterlesen: Unterrichten.digital zu KI in der Schule
Deutschlandfunk zu KI in der Schule
bildung.digital zu KI in der Schule
Heise Online zu Bildgeneratoren
Schule.at zu Ki-Tools für die Schule
Klicksafe bietet zu vielen Digitalthemen gute Ifos und Material, insbesondere erinnert dies auch daran, dass man mit Schülern auch kritisch reflektieren muss - nicht nur nutzen.
Nicht zu vergessen: Bildungsportal Niedersachsen. Auch das nds. Kultusministerium bietet Lehrern Unterstützung im KI-Bereich.
Eine Internetsuche mit englischen Suchbegriffen fördert weitere, sehr interessante Seiten zu Tage. Das kriegen Sie selbst hin.
Ich (TF) denke: Probieren Sie KI unbedingt aus. Überlegen Sie aber, was sinnvolle Einsatzzwecke sind - und was eher nicht. Bedenken Sie dabei: KI kann nur, was Computer können - Schüler sollen insbesondere genau die Kompetenzen erwerben, die (noch?) Computer nicht haben und solche zum Umgang mit Digitalisierung und ihren Möglichkeiten - siehe die "4K". Ein Lehrer sollte deshalb seine Kernkompetenz - Planung sinnvollen, zeitgemäßen, lernwirksamen, lerngruppengerechten Unterrichts - nicht an eine KI auslagern.